KI ist und bleibt Hot Topic
Spätestens seit dem Launch von ChatGPT ist Künstliche Intelligenz in der Geschäftswelt in aller Munde und auch in Deutschland fragen sich immer mehr Führungskräfte, wie KI profitabel im eigenen Unternehmen eingesetzt werden kann. Besonders prominent sind hier leider noch immer die beiden Sorgen, dass das Tagesgeschäft während einer Implementierung von KI vernachlässigt werden könnte und dass ein KI Projekt viel zu groß sei. In diesem Insight erläutern wir, dass diese Sorgen einer ersten unternehmenseigenen KI Lösung nicht im Weg stehen. Anhaltende KI Prokrastination in Deutschland löst sich langsam Immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen beschäftigen sich mit dem Thema der Künstlichen Intelligenz, aber prokrastinieren noch immer ein erstes konkretes Projekt, das über die Nutzung von ChatGPT hinausgeht. Die Gründe für ein solches Aufschieben, obwohl längst bekannt ist, wie wertvoll die Technologie ist, sind weitreichend. Es bestünden keine Kapazitäten, die Mitarbeitenden seien noch nicht geschult, die IT-Infrastruktur erlaubt keine so komplexen Prozesse oder besonders spannend: KI sei zu speziell für das eigene Geschäft und wird nicht benötigt. Meist sind diese Gründe nur Ausreden, die auf fehlendem Wissen basieren. Nach einem kurzem Dialog wird schnell klar, wie unkompliziert eine KI Implementierung im eigenen Unternehmen sein kann. Es muss nicht immer gleich die Vollautomatisierung von ganzen Prozessketten sein oder das Aufsetzen einer eigenen Cloud um immense Rechenkapazität on demand bereitzustellen.
Unlock the Power of Your Data!
Jedes Unternehmen einer gewissen Größe, das nicht uneingeschränkt offline agiert, besitzt eine Form von IT-System sowie Datenbank. Die Grundlage für KI Lösungen sind Daten und besonders aus unternehmenseigenen Daten lassen sich wertvolle Applikationen entwickeln, welche keinem Außenstehenden zugänglich sind und nur darauf warten, entfesselt zu werden. Auf dieser datenbasierten Grundlage lassen sich neue Produkte entwickeln oder bestehende Prozesse optimieren. Gerade bei der Prozessoptimierung gilt, dass eine erste KI Implementierung kein Mammutprojekt sein muss. Nicht jeder Schritt der Prozesskette lässt sich einfach durch die Anwendung von KI verbessern, aber auch nicht jeder Schritt bringt riesigen Mehrwert. Zu Beginn steht die Begutachtung der Prozesskette und die Festlegung einer KI Strategie, die zuerst jenen Teil der Prozesskette optimiert, bei dem Impact und Aufwand im besten Verhältnis stehen. Auf diese Weise kann man sich step-by-step vorarbeiten, ohne ein neues vollautomatisiertes System mit großem Engineeringaufwand planen zu müssen. Die Optimierung eines Teils der Prozesskette könnte beispielsweise bereits eine tägliche Rundmail an die betroffenen Kollegen sein, die basierend auf den Daten des vergangenen Geschäftstags eine kurzfristige Entscheidungshilfe in Form einer Vorhersage bereitstellt. So können die eigenen Daten genutzt werden, um Entscheidungen zu unterstützen, die bis heute primär aus dem Bauch heraus getroffen wurden. KI muss keine Mitarbeitemden ersetzen, aber schon heute kann sie große Datenmengen mit Leichtigkeit in Kürze verarbeiten und Strukturen erkennen, die der Mensch übersieht. Bereits ein solch simpler Prozess kann je nach Qualität und Historie der Daten großen Mehrwert auf die Geschäftszahlen haben. Es lohnt sich unbedingt, das Thema Künstliche Intelligenz nicht auf die lange Bank zu schieben.
Autor
Dr. Kay Stankov
Head Of Data Science & AI, Ainovate GmbH